Naja, ganz so einfach ist das natürlich nicht. Unter der fachkundiger Moderation von Mag. Bernhard Robotka entbrannte eine interessante und überraschend „unhitzige“ Debatte über das Thema. Verfechter der Meinung, dass es sich bei der E-Mobilität um einen Fluch handeln könnte, waren entweder dermaßen in der Unterzahl oder sie haben sich nicht zu Wort gemeldet. Die Veranstaltung war gut besucht und trotzdem hat sich eigentlich niemand gefunden, der die E-Mobilität dermaßen in Frage stellt, dass man sie als Fluch für den Tourismus bezeichnen können.
Das kann eigentlich nur einen Grund haben …
… E-Mobilität ist kein Fluch bzw. sie als Fluch für den Tourismus zu bezeichnen wäre definitiv falsch, HERAUSFORDERUNG passt da schon eher. Für Touristiker, Hoteliers, Regionsentwickler, Raumplaner und Bürgervertreter warten eine Menge dieser Herausforderungen und die Region Zell am See-Kaprun macht vor, wie man diese in Angriff nehmen könnte. Bestrebungen wie die neue MOBILITÄTSKARTE der Region Zell am See-Kaprun sind definitiv zu begrüßen. Mit ihr können Gäste und Besucher der Region ab 2019 öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen und der gestiegene Individualverkehr, der sich in den letzten Jahren während der Hauptsaisonzeiten zu einem zunehmenden Problem entwickelt hat, eingedämmt werden.
Umfassende, innovative Mobilitätskonzepte müssen her
Es ist natürlich auch nicht alles Gold was glänzt und so wurde vor allem von Mag. Renate Ecker angemerkt, dass Individualverkehr, so wie er derzeit vorherrscht auch in elektrischer Form eine große Belastung für eine Tourismusregion wie Zell am See-Kaprun darstellt. Wir brauchen umfassende, touristische Mobilitätskonzepte, die eine Region nachhaltig entlasten und die dem großen Verkehrsaufkommen Einhalt gebieten. Und die sind unterwegs, wie Frau Mag. Renate Ecker vom TVB Zell am See-Kaprun und Peter Padourek M.A., Bürgermeister der Stadt Zell am See durchklingen ließen. Mit zukunftsweisenden Innovationen in Mobilitätsfragen und Kombinationen zu Wohnbau und diversen anderen Bereichen, will der Pinzgau in in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir sind gespannt und freuen uns darauf, mit der IONICA 2019 und dem 2nd World Mobility Forum wieder eine entscheidende Triebfeder im Bereich moderner Mobilität zu liefern.
Hier ein paar Beispiele:
- Weiterer Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für E-Bikes und E-Autos an geeigneten Stellen,
- Werben für e-mobile Aktivitäten und Gästeangebote bei Hoteliers und Gastronomen,
- Entwicklung eines Gutscheinsystems mit Hotelpartnern,
- Aufbau eines Shuttle-Services (später auch elektrisch) speziell im Winter zu den Liftanlagen und eCarsharing-Angebote am Bahnhof im Zuge dessen Umbaus.
Namhaftes Podium
Neben Frau Mag. Renate Ecker und Peter Padourek M.A. fanden sich eine Reihe weiterer Experten auf dem Podium ein. Peter Grett, Inhaber des Magazins Touremo hielt ein Plädojer auf die E-Mobilität und verwies auf die vielen tollen Einsatzgebiete im Tourismus. Er berät eine Reihe namhafter Hotels in Mobilitätsfragen und für ihn stehen die positiven Synergien bei der Nutzung von E-Mobilitäts-Infrastruktur klar fest. „Kommt ein Gast, um sein Auto zu laden, bleibt dieser nicht im Auto sitzen, er geht essen, sieht sich um und lässt sich inspirieren. Als Hotelier erhalte ich die Chance, diesen Besucher zu einem Gast zu machen und ihn von meinem Angebot und der Qualität zu überzeugen. Positive Eindrücke bleiben immer im Gedächtnis!“
Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbands eMobilität (BEM) in Deutschland zeigte sich von der Veranstaltung begeistert und ergänzte, dass es derartige Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen sind, mit denen man aktutelle Skeptiker von der Zukunft der E-Mobiltät überzeugen kann. Als Beispiel nannte er die ausgesprochen erfolgreiche, monatlich stattfindende Veranstaltungsreihe des BEM in Kooperation mit dem Energieunternehmen Lechwerke, den „eClub der Mehr- Wissen-Woller“. Unternehmer Walter Steiger ist ein gutes Beispiel dafür, dass man, wenn man sich etwas in den Kopf gesetzt hat, nicht aufgeben sollte. Über die Jahre hat er sein Unternehmen EcoDrive aufgebaut und das, obwohl er zu Beginn höchstens belächelt wurde. Heute bietet er ein intelligentes eFuhrparkmanagement für einen großen Kreis an Unternehmen – übrigens auch eine Reihe namhafter Hotels.
Die Podiumsveranstaltung der IONICA in Zell am See-Kaprun ist Geschichte, was bleibt ist die Gewissheit, dass wir in Sachen zukunftsweisender Mobilität noch am Beginn stehen und noch viel erleben werden. Die IONICA ist und bleibt eine hervorragende Plattform für interessierte Menschen und zeigt, dass wir als Gemeinde, als Region und als Land nicht auf der Stelle treten dürfen. In diesem Sinne, bis zur IONICA 2019 in Zell am See-Kaprun. WIR FREUEN UNS AUF SIE!